«Kino ist ein grossartiges Medium, um uns als Gesellschaft und Menschheit zu hinterfragen»
31. Juli 2024
Neu unterstützt Connexio develop das Filmfestival Bajo Nuestra Piel. Das Festival ist in Bolivien entstanden und will für die Bedeutung der Menschenrechte sensibilisieren. Das Filmfestival ist im ganzen Land zu sehen und wird von Workshops und Diskussionen begleitet.
Ein Maurer kommt bei einem Arbeitsunfall ums Leben und die Eigentümer der Baufirma entziehen sich der Verantwortung für die Entschädigung. Der Film «Mano de obra» von David Zonana setzt sich mit der sozialen und arbeitsrechtlichen Ungleichheit auseinander. Wie hängt das mit den Menschenrechten zusammen? Wo werden sie in der Gesellschaft geachtet und wo nicht? Solche Fragen möchte das Filmfestival Bajo Nuestra Piel anstossen und durch das Kino unters Volk bringen.
«Ich denke, Kino ist ein grossartiges Medium, um uns als Gesellschaft und Menschheit zu hinterfragen.» sagt Christopher Wilstermann Auza. Er gehört zum Team des Filmfestivals und ist überzeugt, dass «…diese Filme als Motor dienen können, um über die Welt, in der wir leben, nachzudenken.»
Alt, jung und diverse Meinungen
Dieser Ansicht ist auch Sergio. Er ist 17 und hat über Facebook von dem Festival erfahren. Er mochte die Diskussionen nach dem Film: « In meinem Umfeld gibt es nicht viele Leute, die kritisches Denken entwickeln wollen. Hier sehe ich andere Menschen und das ist schön.»
Fátima und Rodolfo sind in Rente und finden, dass das Kino hervorragend geeignet ist, um Themen, die aktuell sind, zu zeigen. Das begleitende Programm schätzt Fátima, weil sich so die Themen vertiefen lassen. Marcela, Managerin, hat mehr als einen Film gesehen: „Ich mochte die Kurzfilme, sie sind keine gewöhnlichen Filme. Sie zeigen uns die Erfahrungen, die Gefühle, die viele von uns teilen, sodass wir empathisch sein können.» Die Debatten nach den Filmen schätzt sie, weil sie Menschen hören kann, die anders denken und das helfe ihr, sich zu verändern.
Warum Connexio develop das Festival unterstützt
Flavia Contreras und Roman Gnägi, unsere Kollegen vor Ort, waren vom 15 – 21 Juli in Cochabamba, Bolivien, und haben bei den Diskussionen mitgemacht.
Wir haben Flavia gefragt, wie es war. «Es war meist in einem intimen Rahmen, sehr zwanglos.» sagt sie. Die Teilnehmer:innen seien eine interessante Mischung aus jungen Student:innen, Männern und Frauen mittleren Alters und Älteren gewesen. «Die Besucher:innen zeigten eine echte Neugier und Interesse am Lernen und an den Gesprächen.» Für Roman und Flavia passt die Unterstützung des Festival bestens zu Connexio develop. «Die Nachhaltigkeitsziele sind essenziell für unsere Arbeit. Wir sind überzeugt, dass die Aktivitäten des Festivals dazu beitragen, die bolivianische Gesellschaft in wichtige Diskussionen über Menschenrechte einzubinden.»
Am vorletzten Tag der Festivaletappe in Cochabamba wurden die Filme im Centro Simón Patiño gezeigt. Schauplatz war das Postgebäude des Zentrums, der Palacio Portales, das der Veranstaltung ein besonderes Flair verlieh.
Danka Bogdanovic
Connexio develop unterstützt das Bajo Nuestra Piel, da die Ziele des Festivals mit dem Ziel 16 der Nachhaltigkeitsziele übereinstimmen: »Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen».
Das Festival findet ganzjährig statt und macht in jedem der sechs Departementos in Bolivien halt. Ziel ist es, nicht nur Filme zu zeigen sondern auch Raum für einen Dialog zwischen den Zuschauer:innen zu schaffen, um die Themen und Fragen der Kurz-, Spiel-, Dokumentar- und Spielfilme zu diskutieren.
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Beitragsbild: Diskussion nach einem Film in Cochabamba, Foto Flavia Contreras
Alle Fotos von Flavia Contreras