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Als Kirche für Migrant:innen da – SRF 1 zeigt Reportage aus Chile

17. Mai 2023

Ganz auf sich selbst gestellt sein, ist hart für Frauen, die mit ihren Kindern aus Venezuela nach Chile geflüchtet sind. Am Sonntag, 21. Mai, zeigt SRF 1 in der Sendung «mitenand», wie ein Projekt der Methodistenkirche das Leben dieser Migrantinnen leichter macht.

Die Methodistenkirche in Chile setzt sich seit mehr als zehn Jahren für Migrant:innen ein. In Santiago führt sie mit anderen Kirchen zusammen eine Anlaufstelle und bietet Rechtsberatung, Workshops und psychologische Hilfe. Unterstützt wird sie von Connexio develop, der Organisation für Entwicklungszusammenarbeit der Methodistenkirche in der Schweiz.

«mitenand»
Chile – Unterstützung für Migrantinnen aus Venezuela
Sonntag, 21. Mai
19:10 – 19:25 Uhr
SRF 1
Später anschauen
Die Kurz-Doku über die Migrantinnen aus Venezuela ist nach der Ausstrahlung auf der Website des SRF zu finden.

Erste-Hilfe

Mitja Rietbrock von SRF 1 begleitet mit der Kamera neun Migrantinnen aus Venezuela, die einen Erste-Hilfe-Workshop besuchen. Ihre kleinen Kinder haben sie mitgebracht. Viele der Frauen sind mit ihren Kindern geflüchtet und auf sich selbst gestellt. Die Kursleiterin zeigt zu Beginn vor, wie ein Druckverband gemacht wird. Maria, eine Teilnehmerin, ist froh um den Workshop: «Ich bin hier in einem fremden Land. Ich muss sehr vorsichtig sein und auf mich aufpassen. Ich habe kein Geld, um mich behandeln zu lassen oder Medikamente zu kaufen. So ein Kurs hilft mir sehr.»

Das Leben leichter machen

Sie lernt hier etwas, das ihr das Leben einfacher macht. Auch die anderen Teilnehmerinnen sind aktiv dabei und machen sich Notizen. Nicht für alle ist das Wissen neu. Yerika hat ein Medizinstudium gemacht, findet aber in Chile keine Arbeit. Viele Migrant:innen leben in behelfsmässigen Unterkünften oder auf der Strasse und schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch. Denn ohne Arbeit gibt es keine Wohnung und ohne Wohnung gibt es keine Arbeit. Die Frauen schätzen die Anlaufstelle und die Unterstützung, die sie hier bekommen. Sie erfahren, welche Rechte und Pflichten sie in Chile haben und werden teilweise im Kontakt mit den Behörden begleitet. Auch eine Psychologin ist für sie da.

Fehlende Rechte

Rund eine halbe Million Menschen sind aus Venezuela nach Chile geflüchtet. Die Frauen, die am Kurs teilnehmen, leben mit einem rechtlich prekären Aufenthaltsstatus. «Leider ist es so, dass die Geflüchteten nicht die gleichen Rechte haben wie die Menschen aus Chile», bedauert Evelyn, die als Sozialarbeiterin bei der Anlaufstelle arbeitet. «Daran kann ich nichts ändern und das macht mich traurig.» Die Methodistenkirche setzt sich dafür ein, dass der rechtliche Status der Migrant:innen verbessert wird, und plädiert für faire Gesetze.

Ihre Spende hilft!
Connexio develop unterstützt das Projekt «Zukunft für Migrant:innen in Chile» mit finanziellen Beiträgen und dem Einsatz des Koordinators David Brenner. Durch das Projekt erhalten mehr als 3500 Menschen Unterstützung.
Spenden: Connexio develop, Zürich, CH44 0900 0000 1574 7157 9 oder online Vermerk: «Migrant:innen Chile»

Wie ein Sonnenstrahl

Nach dem Erste-Hilfe-Kurs werden Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln verteilt. Diese sollen die materielle Not etwas lindern. Die Frauen tauschen sich darüber aus, was für sie schwer ist. Maria erzählt: «Ich hätte mir das niemals vorstellen können. 25 Jahre lang  habe ich hart gearbeitet. Ich hätte niemals gedacht, dass ich eines Tages alles hinter mir lassen muss, um zu überleben. Das ist hart – in einem Land zu leben, das nicht deine Heimat ist.» Umso mehr tun ihr die Kurse gut, die sie wie einen Sonnenstrahl in ihrem Leben empfindet. «Wir nehmen immer etwas Positives mit. Jedes Mal helfen sie uns, mit diesem oder jenem.»

Nicole Gutknecht, Connexio develop (Quelle: David Brenner und Mitja Rietbrock, SRF)
Beitragsbild: Bei den Dreharbeiten zur Doku. (Foto: Mitja Rietbrock, SRF)