Nothilfe für Menschen in der DR Kongo

Bukavu, einst eine Hochburg der Widerstandsfähigkeit, liegt heute am Boden. Die Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo ist zum Symbol einer vergessenen Krise geworden. Während die Welt anderswo hinschaut, kämpfen die Menschen hier täglich ums Überleben.

Eine Koalition von Rebellengruppen hat die Stadt in Geiselhaft genommen, die Inflation treibt die Preise für lebensnotwendige Güter in unerreichbare Höhen, und sexualisierte Gewalt gegen Frauen ist an der Tagesordnung. Connexio develop leistet mit der Methodistenkirche einen Beitrag, um Menschen in dieser Notlage zu schützen und ein würdevolles Leben zu ermöglichen.

Multiple Krisen in Bukavu

Die Bevölkerung in Bukavu, der Hauptstadt der Provinz Süd-Kivu in der Demokratischen Republik Kongo leidet. Nicht nur den intern vertriebenen Menschen, die in der Stadt Zuflucht gefunden haben, mangelt es an Nahrungsmitteln und lebensnotwendigen Gütern. Die besetzte Stadt stürzte in eine massive Inflation. Deshalb haben sich die wenigen erhältlichen Produkte stark verteuert und sind für die meisten unerschwinglich.
Obwohl der Staat und die Rebellengruppe M23 am 19. Juli eine Waffenstillstandsvereinba-rung unterzeichnet haben, besteht immer noch keine Sicherheit für die Bevölkerung. Daran ändert auch die Friedensvereinbarung zwischen der DR Kongo und Rwanda am 27. Juni nichts. Bewaffnete Gruppen terrorisieren die Bevölkerung und Frauen erleben massive sexualisierte Gewalt.

Nach wie vor haben viele Menschen, die nach Bukavu geflüchtet sind, keine Unterstützung erhalten. Zu den Geflüchteten gehören vor allem Frauen und Kinder. Sie leben bei Gastfamilien und in Kirchengebäuden. Aber viele der Gastfamilien leiden selbst unter enorm schwierigen Bedingungen und sind nicht in der Lage, für die Binnenflüchtlinge zu sorgen. Verheerende Feuer haben in der Nacht zum 17. Juli noch mehr Zerstörung angerichtet.

Vergessene Menschen erreichen

Die Methodistenkirche versucht, mit beschränkten Mitteln, den Menschen zu helfen. Inmitten dieser grossen Not unterstützt Connexio develop die Methodistenkirche, konkrete Hilfe zu leisten:

Mit ausgewogenen Nahrungsmittelrationen, Hygieneartikeln und lebenswichtigen Gütern werden 250 Haushalte (rund 2’000 Menschen) erreicht – ein Tropfen auf den heissen Stein angesichts des immensen Bedarfs, aber ein Zeichen der Hoffnung. Besonderes Augenmerk wird auf schwangere Frauen, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen gelegt. Familien von Militärangehörigen, die geflüchtet sind, werden auch versorgt.

Der Nothilfekoordinator der Methodistenkirche in den Provinzen Nord- und Süd-Kivu Zaky KABUNGA TOTO, sagt, den Gesundheitseinrichtungen fehlte es seit dem Abzug der NGO an Medikamenten. Das Bildungssystem liegt am Boden. Unerschwingliche Schulgebühren zeugen vom Zusammenbruch des Systems. Die Stadt Bukavu galt lange als eine Hochburg der Widerstandsfähigkeit. Heute liegt die Stadt am Ufer des südlichen Endes des Kivu-Sees am Boden und ist in aller Stille ihrem Schicksal überlassen.

Beitragsbild: Intern vertriebene Menschen schöpfen neue Hoffnung, trotz vieler Herausforderungen. Foto: Zacky KABUNGA TOTO, Projektverantwortlicher Kivu Konferenz
Langes Leiden
 

Der Osten der Demokratischen Republik Kongo erlebt eine schwere humanitäre Krise, geprägt von anhaltender Gewalt, Vertreibung und systemischem Staatsversagen. Seit Jahrzehnten kämpfen zahlreiche bewaffnete Gruppen – darunter die M23-Rebellen – um Kontrolle über rohstoffreiche Gebiete in Nord- und Süd-Kivu. Die Zivilbevölkerung zahlt den Preis.

Der Krieg ist ein Teufelskreis aus Ressourcenausbeutung, ethnischen Spannungen und geopolitischen Interessen – während die Welt wegschaut.  Kirchen wie die Methodistenkirch leisten Nothilfe, doch die Mittel reichen bei Weitem nicht.

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Ulrich Bachmann
Geschäftsleiter
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